Neurologische Erkrankungen

Unter dem Begriff „Neurologische Erkrankungen“ findet sich eine Vielzahl verschiedener Krankheiten, die entweder das zentrale oder das periphere Nervensystem betreffen.

Aufgrund ihrer Komplexität gelingt es nicht immer, eine klare Grenze zwischen neurologischen und anderen Krankheitsbereichen – zum Beispiel psychischer Natur – zu ziehen.

Die häufigsten neurologischen Erkrankungen

Kopfschmerzen und Migräne: Während 70 % der Bevölkerung an episodischen Spannungskopfschmerzen leiden, fallen 10 – 12 % auf Migräne, deren typische Merkmale oft einseitige, pulsierend-pochende Kopfschmerzattacken, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit sind.

Chronische Rückenschmerzen: 22 % der Frauen und 16 % der Männer klagen über chronische, d.h. über mindestens drei Monate anhaltende, Rückenschmerzen. Nicht jeder Rückenschmerz hat jedoch neurologische Ursachen.

Schlafstörungen: Etwa 30 % der Bevölkerung leiden an einem nicht erholsamen, gestörten Schlaf, der sowohl neurologische als auch psychische Ursachen haben kann.

Hirninfarkt: Durch Verschlüsse in Blutgefäßen des Gehirns kommt es zu plötzlicher Minderdurchblutung in bestimmten Gehirnregionen. Diese Form des Schlaganfalls kann mit Lähmungen, Sprachstörungen und Gedächtnisverlust einhergehen.

Epilepsien: Durch exzessive Entladung von Nervenzellen im Gehirn werden Krampfanfälle ausgelöst. Unwillkürliche Verhaltens- und Empfindungsstörungen sind die Folge. Epilepsie ist eine der häufigsten schweren neurologischen Erkrankungen.

Demenzen: Infolge degenerativer Erkrankungen des Gehirns kommt es zu Störungen des Gedächtnisses und des Denkvermögens. Weltweit leiden etwa 50 Millionen Menschen an einer Demenz, am häufigsten erkranken die Betroffenen dabei an einer Alzheimer-Demenz.

Morbus Parkinson: Bei dieser Erkrankung wird der Gehirnbotenstoff Dopamin nicht mehr ausreichend produziert. Typische Symptome sind Bewegungsarmut, Muskelstarre und Zittern.

Schädel-Hirn-Trauma und Querschnittslähmung: Das Schädel-Hirn-Trauma ist eine Verletzung des Gehirns. Bei der Querschnittslähmung ist das Rückenmark betroffen. 80 % dieser Erkrankungen gehen auf Verkehrsunfälle zurück.

Multiple Sklerose: Bei diesem Krankheitsbild werden Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark durch Angriffe des eigenen Immunsystems auf die Nervenscheiden zerstört. MS tritt meist schubförmig auf, seltener mit chronisch schleichendem Verlauf. Ausfälle verschiedener Körperfunktionen gehen mit MS einher, die zu Behinderungen führen können.

Bei einer Hirnblutung werden Teile des Gehirns durch massive Blutungen ins Gewebe geschädigt oder sterben ab. Hirnblutungen sind mit ca. 10 % die zweithäufigste Schlaganfallursache.

Auch Gehirntumore gehören zu den neurologischen Erkrankungen.

Morbus Sudeck (Sudecksche Krankheit) wiederum, heute auch als CRPS Typ I bekannt, ist ein komplexes Syndrom, das starke und länger andauernde Schmerzen an Armen und Beinen beschreibt. Es betrifft eine oder mehrere Gliedmaßen und tritt meist nach äußeren Einwirkungen wie nach einem Unfall oder einer Operation auf. Bewegungs- und Funktionseinschränkungen sind meist die Folge. Da es aber nicht zwingend nach jeder Verletzung auftritt, müssen die Betroffenen bereits eine individuelle Disposition bzw. Anfälligkeit zur Krankheit haben. Die Ursachen für diese Form der Erkrankung sind bis heute nicht vollständig bekannt.

Therapie

Die Therapiemöglichkeiten bei neurologischen Erkrankungen sind genauso vielfältig wie die Erkrankungen selbst, wobei eine Heilung bei einigen Krankheiten wie z.B. MS oder Morbus Parkinson bisher nicht möglich ist. Jedoch haben sich die Behandlungsmethoden im Vergleich zu früher wesentlich verbessert. Mithilfe moderner Medikamente kann der Verlauf der Krankheiten in vielen Fällen positiv beeinflusst werden. Therapieziel muss in jedem Fall die Wiederherstellung der Körperfunktionen wie auch die psychische Verarbeitung der Krankheit sein. Dies gelingt vor allem auch mit ergänzenden Therapien wie beispielsweise mit der Ergotherapie in der Klinik Pirawarth.