Fatigue

Prim. Dr. Stefan Vogt, Leiter der Abteilung für Onkologische Rehabilitation im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach

Frage an Prim. Dr. Stefan Vogt, Leiter der Abteilung für Onkologische Rehabilitation im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach: „Ich habe vor einem halben Jahr meine Krebsbehandlung abgeschlossen, fühle mich aber nach wie vor sehr erschöpft und müde. Ist das normal?“

Dauerzustand Erschöpfung

Müdigkeit und Erschöpfung sind während einer Krebsbehandlung sowie in der Zeit danach nicht ungewöhnlich und werden von vielen Betroffenen erlebt. Überlegen Sie, was Sie in den letzten Monaten alles erlebt haben. Sie haben Außergewöhnliches geleistet, unglaublich viel bewältigt und sind nun „mit Recht“ erschöpft. Oft handelt es sich dabei also um eine „gesunde Reaktion auf eine ungesunde Situation“. Viele Betroffene fühlen sich gerade in dieser Phase alleine gelassen und unverstanden. Gerade dann, wenn wir eine akute Bedrohung bewältigt haben, wenn wir aus der unmittelbaren Gefahr entkommen sind, dann spüren wir erst, was wir alles erlebt und gemeistert haben.

Medizinische Faktoren wie Anämie, lange Therapiedauer, Art der Behandlung (Chemotherapie, Bestrahlung, Immuntherapien etc.) und damit verbundene Reduktion von Muskelmasse und körperlicher Fitness, chronische Schmerzen, Überbelastung und Schlafstörungen können diese Erschöpfungsreaktion verstärken. Ebenso haben unsere eigenen Reaktionen und Erwartungen sowie die unseres Umfeldes eine große Bedeutung.

Der Entkräftung gegenwirken

Bewegung an der frischen Luft, ausgewogene Ernährung sowie das Einhalten eines Schlafrhythmus können helfen, dieser Erschöpfungsreaktion entgegenzuwirken. Wir im Lebens.Med.Zentrum Bad Erlach legen im Rahmen unserer Onkologischen Rehabilitation besonderes Augenmerk auf die Behandlung des Erschöpfungssyndroms. Nach einer ausführlichen fachärztlichen Untersuchung entwickeln wir unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse ein ganzheitliches Programm aus Bewegungstraining, Entspannungsübungen sowie psychologischer Begleitung.