Glykation oder „Verzuckerung“

Wie zu viel Zucker unsere Hautalterung beschleunigen kann

Ein Übermaß an Zucker schadet bekannterweise unserer Gesundheit. Aber wussten Sie auch, dass er maßgeblich für die vorzeitige Hautalterung verantwortlich ist? Im Durchschnitt beginnt unsere Haut ab dem 25. Lebensjahr zu altern – bei manchen früher, bei anderen später. Einerseits sind dafür genetische Faktoren verantwortlich. Sprich, haben unsere Eltern wenig Falten, so stehen die Chancen gut, dass auch wir in gleichem Maße altern. Andererseits gibt es aber auch noch Umwelteinflüsse, die wir im Gegensatz zu den genetischen Faktoren sehr wohl beeinflussen können.

Darum beschleunigt Zucker die Hautalterung

Wenn wir zuckerhaltige Lebensmittel zu uns nehmen, steigt unser Blutzuckerspiegel und das Hormon Insulin (verantwortlich für die Regulierung unseres Blutzuckerspiegels) wird ausgeschüttet. Befindet sich zu viel Zucker in unserem Blutkreislauf, wird der Körper gegen Insulin resistent und dies führt wiederum zu Entzündungen im Körper. Dabei werden die beiden Proteine bzw. Bindegewebsfasern Kollagen und Elastin geschädigt, die unsere Haut jung und prall aussehen lassen.

Beim Einsetzen des natürlichen Alterungsprozesses unserer Haut werden kleine Mimikfältchen rund um die Augen sowie ein weniger strahlendes Hautbild sichtbar. Die Zellteilung verlangsamt sich und die Haut verliert an Spannkraft und Elastizität. Im Gegensatz zu den individuellen genetischen Bedingungen können extrinsische Faktoren, also Umwelteinflüsse, von uns beeinflusst werden. Dies beginnt in allererster Linie bei der Ernährung. Wer länger jung aussehen möchte, sollte zudem auch auf Schlafmangel, Alkohol, Nikotin und Stress so gut wie möglich verzichten.

Beim übermäßigen Verzehr von süßen Lebensmitteln kommt es zu einer Überzuckerung wichtiger Moleküle in unserem Körper. Dies wird in der Fachsprache als Glykation oder Verzuckerung bezeichnet, bei der sich Zuckermoleküle an Fette oder Proteine anlagern und sogenannte Glykationsendprodukte (AGEs) bilden. Diese können vom menschlichen Körper nicht verstoffwechselt werden und schädigen Kollagen und Elastin. Schlaffe Haut und frühzeitige Hautalterung können die Folge sein.

Zucker gut dosieren und der Hautalterung entgegenwirken

Morgens ein Butterbrot mir Marmelade, mittags ein Fertiggericht samt Dessert und am Nachmittag Schokolade, um sich noch einen Energieschub für die letzten Arbeitsstunden vorm Feierabend zu holen – für viele Menschen gehört ein Übermaß an Zucker zum normalen Alltag. Um nicht nur die Hautalterung zu verlangsamen, sondern auch der Gesundheit etwas Gutes zu tun, sollten rasch die Gewohnheiten geändert werden, da zu viel Zucker auch das Risiko für Übergewicht und Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Arteriosklerose steigen lässt.

Aber wie viel Zucker ist gesund? Laut Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO ist täglich ein Maximum von 50g vorgesehen, dies entspricht in etwa zwischen 6 und 10 Teelöffeln. Um Zucker als festen Bestandteil aus dem Alltag wegzukriegen, kann ein mehrwöchiger Verzicht dabei helfen, sich neu für süße Genüsse zu sensibilisieren. Bestimmte Anti-Aging-Nahrungsmittel wie z. B. viel frisches Gemüse helfen sogar dabei, vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen und ein junges, gesundes Hautbild so lange wie möglich zu erhalten.

Tipps für eine zuckerarme Ernährung

  • Führen Sie ein Ernährungstagebuch. Dies hilft, ein Bewusstsein für den eigenen Zuckerkonsum zu entwickeln.
  • Ersetzen Sie raffinierten Zucker mit natürlichen Süßungsmitteln wie Honig.
  • Ungesüßte Tees und Wasser sind eine gute Alternative zu zuckerhaltigen Limonaden.
  • Kontrollieren Sie beim Einkauf bewusst den Zuckergehalt der Lebensmittel.
  • Verzichten Sie auf den persönlichen Süßigkeitenvorrat. Sobald Süßes im Haus ist, wird es früher oder später verzehrt.
  • Vermeiden Sie süße alkoholische Getränke wie Cocktails oder Liköre.
  • Wenn Sie selbst kochen und backen, schützen Sie sich vor ungeahnten Zuckerfallen.