Schlafen Sie sich gesund

Warum guter Schlaf so wichtig für unsere Lebensqualität ist

Haben Sie heute Nacht gut geschlafen? Aristoteles definierte Schlaf als Zustand, der sich durch die Abwesenheit von Wachheit charakterisiert. Tatsächlich ist Schlafen jedoch viel komplexer. Denn ein guter Schlafrhythmus kann positiven Einfluss auf unsere Gesundheit nehmen. Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir mit Schlafen. Dabei gibt es oft individuelle Unterschiede bezüglich der optimalen Dauer. Fest steht jedoch, dass ausreichend Schlaf wesentlich für die nächtlichen „Reparaturarbeiten“ unseres Gehirns, für unsere Immunabwehr und auch für unsere seelische Gesundheit sind. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es besonders wichtig auf eine erholsame Nachtruhe zu achten.

Die Annahme, dass unser Körper im Schlaf lediglich ruht, ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Auch in der Nacht laufen verschiedene Prozesse auf Hochtouren, die wir für unsere Wachzeiten brauchen. Gerät dieser Rhythmus aus dem Gleichgewicht, schadet es der körperlichen und geistigen Gesundheit. Wenn wir gut schlafen, fällt es am nächsten Morgen leicht, aktiv und gutgelaunt in den Tag zu starten. Außerdem werden wir insgesamt körperlich und geistig leistungsfähiger, werden seltener krank und fühlen uns einfach allgemein besser. Wenn hingegen unsere Nachtruhe gestört ist oder wir nicht ausreichend Schlaf bekommen, können ernsthafte gesundheitliche Probleme auftreten.

Schlaf – mehr als nur eine Zeit der Ruhe

Oft gehen wir abends müde und abgeschlagen ins Bett, wachen jedoch am nächsten Morgen frisch und ausgeruht auf. Verantwortlich dafür sind eine Vielzahl von Botenstoffen, die unseren nächtlichen Erholungsprozess steuern – unser Organismus läuft also auch in der Nacht auf Hochtouren. Eine besondere Rolle spielen dabei Hormone, wie beispielsweise Melatonin, das auch als das Schlaf-Hormon bezeichnet wird. Der Melatonin-Spiegel hängt sehr stark vom Tageslicht ab – bei viel Tageslicht im Sommer wird wenig Melatonin produziert, im Winter ist das Gegenteil der Fall. Die ist auch oft ausschlaggebend für das hohe Schlafbedürfnis vieler Menschen in der kalten Jahreszeit.

Schlaf schützt uns auch vor Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Bereits kurz nach dem Einschlafen fällt der Blutdruck deutlich und auch unser Puls verlangsamt sich. Die nächtliche Erholung entlastet das Herz und die Blutgefäße und senkt unser Risiko für Herzinfarkte und Schlafanfälle.

Nicht nur auf Quantität, sondern auch auf Qualität achten

Bezüglich der optimalen Schlafdauer werden im Durchschnitt zwischen sieben und acht Stunden empfohlen, jedoch gibt es dabei individuelle Unterschiede zu beachten – nicht jeder Mensch braucht die gleiche Dosis Schlaf. Hier spielen die körperliche Verfassung und auch das Lebensalter eine Rolle. Je älter wir werden, desto weniger Stunden und weniger intensiv schlafen wir.  Es kommt aber nicht nur auf die Dauer, sondern auch auf die Schlafqualität an und die ist davon abhängig, aus welcher Schlafphase man aufwacht. Hierbei unterscheidet man zwischen Leichtschlaf- und Tiefschlafstadien. Werden diese Phasen unterbrochen bzw. regelmäßig sehr stark verkürzt, kann es zu langfristigen Auswirkungen in der Gesundheit kommen. Darüber hinaus gibt es noch den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) – diese Phase wurde früher als Traumschlaf definiert, gekennzeichnet durch schnelle Bewegungen der Augenlider.

Warum unser Gehirn Schlaf braucht

Die am Tag gesammelten Eindrücke werden im Hippocampus, einem Teil unseres Gehirns, zwischengelagert. Da die Speicherkapazität aber begrenzt ist, werden diese Informationen ins Langzeitgedächtnis übertragen bzw. scheint es hier einen Austausch zu geben, welche Informationen sinnvollerweise übernommen werden. Viele Studien belegen außerdem, dass guter Schlaf den Lernerfolg fördert und Schlafmangel sich negativ auf diesen auswirkt.

Kurze Nächte, hohe Infektanfälligkeit

Kurze, unausgeschlafenen Nächte machen es Erkältungsviren besonders leicht. Wer seinem Immunsystem etwas Gutes tun will, sorgt für ausreichend Schlaf, denn während der Ruhephase erholt sich der Körper auch von Krankheiten am besten. In der Nacht konzentriert sich das Immunsystem hauptsächlich auf die Abwehr von Krankheitserregern und dämmt Entzündungen ein – besonders effektiv arbeitet es im Tiefschlaf. Durch Schlafmangel hingegen werden unsere Abwehrkräfte geschwächt, dies macht uns anfälliger für Infekte. Gerade im Winter benötigt unser Immunsystem besondere Unterstützung, nicht nur in Form von regelmäßiger und gewissenhafter Handhygiene, gesunder und ausgewogener Ernährung und Bewegung im Freien, sondern auch durch einen guten Schlafrhythmus. Dies sorgt in der dunklen und kalten Jahreszeit außerdem für eine positive Grundeinstellung und beugt Depression und Burnout vor.

Im Folgenden finden Sie Tipps für einen erholsamen und gesunden Schlaf sowie Empfehlungen, wie Sie gesund durch den Winter kommen:

  • Machen Sie es sich bequem
    Schaffen Sie eine Schlafumgebung, in der Sie sich rundum wohlfühlen.
  • Entfernen Sie Ihr Smartphone aus dem Schlafzimmer
    Das Licht von Smartphones und Tablets ist genauso hinderlich wie Tageslicht, schalten Sie das Handy am Abend lieber aus.
  • Schaffen Sie eine angenehme Raumtemperatur
    Durch die Heizsaison im Winter haben wir im Schlafzimmer oft zu hohe Temperaturen, die unseren Schlaf stören können. Lüften Sie regelmäßig! Außerdem haben Krankheitserreger und Viren ein leichtes Spiel, wenn unsere Schleimhäute in Hals und Nase vom Heizen ausgetrocknet sind.
  • Kommen Sie zur Ruhe
    Reduzieren Sie den Geräuschpegel vor dem Einschlafen und verzichten Sie auf aufwühlende Tätigkeiten.
  • Kein Alkohol, Kaffee und schweres Essen vor dem Einschlafen
    Zu viel Alkohol, Kaffee und schweres Essen vor dem zu Bett gehen stören eine erholsame Nachtruhe. Gönnen Sie sich lieber eine beruhigende Tasse Tee.
  • Viel Bewegung an der frischen Luft (auch im Winter)
    Mit einem Spaziergang können Sie das Müdewerden am Abend unterstützen.