Schlaganfall frühzeitig erkennen

Symptome, Behandlung und Prävention

In Österreich sind pro Jahr in etwa 24.000 Menschen von einem Schlaganfall betroffen. Infolge einer Durchblutungsstörung oder Blutung im Gehirn kommt es zu einem plötzlichen Funktionsausfall eines Gehirnareals, wodurch die Nervenzellen im Gehirn mit weniger Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen und Schwindel können mögliche Folgen sein. Ein Schlaganfall ist eine Notfallsituation – Betroffene müssen sich ehestmöglich in ärztliche Behandlung begeben.

Was ist ein Schlaganfall?

Beim Schlaganfall werden allgemein zwei Formen unterschieden:

  • Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt): Diese Form des Schlaganfalls entsteht durch einen Gefäßverschluss bzw. eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung (85–90 % der Fälle). Durch den Verschluss kann das betroffene Gehirnareal nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Das betroffene Gewebe stirbt ab – dies führt zu entsprechenden Funktionsausfällen am Körper.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung): Wird durch ein geplatztes Gefäß verursacht (10–15 % der Fälle). Das austretende Blut führt zur Zerstörung von Hirngewebe und drückt auf die Nervenzellen.

Nach Herzinfarkt und Krebserkrankungen zählt der Schlaganfall zur dritthäufigsten Todesursache in Österreich. Betroffen sind meist ältere Menschen (Männer gleich wie Frauen) in höherem Alter ab 75 Jahren, aber auch jüngere Personen bis 45 Jahre erleiden immer häufiger einen Schlaganfall. Ab dem 55. Lebensjahr verdoppelt sich die Häufigkeit mit jedem Lebensjahrzehnt. Zu den Hauptrisikofaktoren gehören Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck.

Symptome und Diagnose

Durch den Sauerstoffmangel und die Unterversorgung von Nährstoffen im Gehirn kommt es beim Schlaganfall zu bestimmten neurologischen Ausfallserscheinungen, die in ihrem Schweregrad variieren können – je nachdem welche Hirnregion betroffen ist.

Mögliche Symptome sind:

  • Lähmungserscheinungen
  • Berührungsempfindlichkeit oder Taubheitsgefühl, das in der Regel auf eine Körperhälfte beschränkt ist
  • Schwindel
  • Sprach- oder Sehstörungen
  • Hängende Mundwinkel
  • Starker Kopfschmerz (vor allem beim hämorrhagischen Schlaganfall)

Charakteristisch für den Schlaganfall ist, dass die Symptome plötzlich – wie bei einem Schlag – einsetzen. Dauern die Krankheitszeichen weniger als 24 Stunden an, spricht man von einer „Transitorischen Ischämischen Attacke“, bei der es zu einer kurzfristigen Durchblutungsstörung kommt. Auch wenn die Symptome hierbei meist nicht länger als zehn Minuten andauern, muss dennoch sofort gehandelt und die Rettung gerufen werden.

Hilfreich ist ebenfalls:

  • Einengende Kleidungsstücke öffnen
  • Den Betroffenen in eine angenehme Position bzw. bei Übelkeit in Seitenlage bringen
  • Atmung und Herzschlag kontrollieren

Etwa jeder dritte Schlaganfall kündigt sich durch solch eine flüchtige Durchblutungsstörung an – das Risiko ist also dementsprechend hoch, innerhalb weniger Wochen einen schweren Schlaganfall zu erleiden.

Bei der Untersuchung wird der behandelnde Arzt die neurologischen Funktionen testen und sich nach Risikofaktoren oder Vorerkrankungen erkundigen. Folgende Untersuchungsverfahren kommen weiters zum Einsatz:

  • Blutdruckmessung und Blutuntersuchung
  • Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT): Mit diesem bildgebenden Verfahren lässt sich feststellen, ob ein Hirninfarkt oder eine Hirnblutung vorliegt.
  • Duplex-Sonografie: Damit kann festgestellt werden, ob und wie stark die Blutgefäße verengt sind.

Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?

Wichtig bei der Prävention ist die Risikofaktoren zu minimieren oder ganz zu meiden. Durch einen möglichst gesunden Lebensstil lässt sich oftmals schon viel bewirken:

  • Rauchstopp
  • Ausgewogene und gesunde Ernährung
  • Regelmäßige körperliche Betätigung
  • Alkohol reduzieren
  • Übergewicht vermeiden
  • Erkrankungen wie Diabetes mellitus unbedingt behandeln lassen, da diese die Entstehung eines Schlaganfalls begünstigen

Da innerhalb der ersten fünf Jahre das Risiko für Betroffene, einen weiteren Schlaganfall zu erleiden, sehr hoch ist, werden diese in der Regel mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt.

Behandlung nach Schlaganfall in der Klinik Pirawarth

In der Klinik Pirawarth im Weinviertel werden neben Morbus Parkinson und Multiple Sklerose auch Schlaganfall-Patienten behandelt. Neben bestimmten ärztlichen Untersuchungen wird für jeden betroffenen Gast mittels Therapie-Assessment ein individueller Therapieplan erstellt (Logopädie, Neurologie etc.), immer in gemeinsamer Abstimmung mit dem Gast.

Ziel der Rehabilitation ist die Wiederherstellung der körperlichen, sozialen und seelischen Gesundheit.

Neben neurologischen Erkrankungen ist die Klinik Pirawarth spezialisiert auf die Behandlung von orthopädischen und psychosomatischen Krankheiten.