Zurück in den Alltag

Was Sie über die neurologische Rehabilitation wissen müssen

Die neurologische Rehabilitation unterstützt Menschen mit Störungen des Zentralnervensystems, um die Gesundheit und Teilhabe im Alltag bestmöglich wiederherzustellen. Im Zuge der Therapien wird darauf hingearbeitet, neurologische Ausfälle oder Folgeschäden zu beheben und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.

Wie läuft die neurologische Rehabilitation ab?

Ein Team aus mehreren Experten erstellt für jeden Patienten einen individuellen Therapieplan. Die Reha dauert in etwa vier Wochen, in denen der Patient ungefähr drei Stunden Therapie pro Tag erhält.

Die Besonderheit der Neurorehabilitation ist der Ablauf in Form eines Phasenmodells. Die Einteilung dieser Phasen erfolgt in Hinblick auf den Schweregrad der neurologischen Schädigung und deren Symptome:

  • Phase A – Akutbehandlung: Intensivstation
  • Phase B – Frührehabilitation: Intensivmedizinische Behandlungsmöglichkeiten sind notwendig, eine Verbesserung des Bewusstseinszustandes wird angestrebt
  • Phase C – Weiterführende Rehabilitation: Der Patient benötigt pflegerische Betreuung, kann bei der Therapie aber bereits selbst mitwirken
  • Phase D – Medizinische Rehabilitation: Der Patient erledigt grundlegende Aufgaben des Alltags selbst (waschen, essen, sich anziehen etc.)
  • Phase E - Nachsorge: Hier steht vor allem die berufliche und soziale und häusliche Wiedereingliederung im Fokus
  • Phase F – Aktivierende Rehabilitation: Aktivierende Langzeitpflege für Personen mit unverändert hohem Pflegebedarf
  • Phase G – Betreutes und begleitendes Wohnen: Hilfe zur Selbsthilfe und zu einem selbstbestimmten Leben

Bei welchen Erkrankungen wird die neurologische Rehabilitation angewendet?

Bei den folgenden Diagnosen oder Syndromen kommt eine Neurorehabilitation infrage:

  • Morbus Parkinson
  • Schlaganfall
  • Hirnblutung
  • Multiple Sklerose
  • Hirntumore
  • Polyneuropathien
  • Muskelerkrankungen
  • Schädelhirntrauma
  • etc.

Vorgesehene Therapiemöglichkeiten

Elektrostimulation: durch extern angelegte elektrische Sensoren wird versucht die geschwächte Muskulatur zu stimulieren

Neurofeedback: am Kopf des Patienten werden Elektroden angebracht; dieser erhält über einen Bildschirm audiovisuelles Feedback, das Veränderungen in der Gehirnaktivität rückmeldet

Brain-Computer-Interface: spezielle Maschine, die eine Verbindung zwischen Gehirn und Computer ermöglicht; dabei werden elektrische Aktivitäten des zentralen Nervensystems registriert und in Bewegung umgewandelt

Die neurologische Rehabilitation kann zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen und sollte von betroffenen Personen auf jeden Fall in Anspruch genommen werden. Die Mobilität und Selbständigkeit im Alltag können dadurch maßgeblich gesteigert werden.

Spezialisiert auf die Rehabilitation von neurologischen Erkrankungen ist man in der Klinik Pirawarth im Weinviertel. Ein Expertenteam aus Ärzten, Therapeuten und Pflegepersonen erstellt gemeinsam mit jedem Gast ein individuelles Trainingsprogramm. Ziel dabei ist es, größtmögliche Selbständigkeit bei alltäglichen Aktivitäten zu erreichen.

Für chronische Erkrankungen wie Multiple Sklerose wird in der Klinik als zertifiziertes MS-Zentrum eine Rehabilitation für Betroffen angeboten, um die Lebensqualität zu steigern sowie die Häufigkeit und Intensität von Schüben positiv zu beeinflussen. Angeboten werden unter anderem Physiotherapie, Kreative Therapien, Management von chronischen Erschöpfungszuständen sowie Maßnahmen für die Zeit nach der Reha.